Aus Irland zum Zehnkampf nach Niesky angereist
Heiße Wettkämpfe beim 52. Nieskyer Mehrkampfmeeting
Mit viel Vorfreude, aber auch Anspannung, wegen der zahlreichen Meldungen blickten die Organisatoren des 52. Nieskyer Mehrkampfmeetings auf das vergangene Wochenende. Rückblickend kann festgestellt werden – es war wieder ein rundum gelungenes Wettkampf-Wochenende des ältesten Jedermann-Zehnkampfes Deutschlands.
Das 52. Mehrkampfmeeting war wiederholt geprägt von heißem Sommerwetter im September (wobei in diesem Jahr das Thermometer über 30°C an beiden Tagen anzeigte), sehr gut vorbereiteten Wettkampfanlagen, hochmotivierten und gut gelaunten Athleten, großartigen Leistungen, sehr engagierten Kampfrichtern, Helfern und Organisatoren sowie toller Atmosphäre.
In das traditionelle Nieskyer Mehrkampfmeeting, welches auch zur DLV-Jedermannzehnkampf-Tour zählt, sind neben dem Jedermann-Zehnkampf seit mehreren Jahren die Offenen Landesmeisterschaften Masters im Zehn- und Siebenkampf, die KM in den großen Mehrkämpfen der Jugend und ein Werfer-Fünfkampf integriert. In diesem Jahr hatten 170 Athleten aus 9 Landesverbänden (Sachsen, Berlin, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland, Bayern, Pfalz, Nordrhein) und sogar ein Athlet aus John O Connor) Irland gemeldet, von denen letztendlich 153 Zehnkämpfer die Strapazen, aber auch die schönen Nebensächlichkeiten des Zweitage-Wettkampfes in Niesky auf sich nahmen.
Am Samstagmorgen begrüßte die aufgehende recht warme Septembersonne alle Mehrkämpfer, Kampfrichter, Helfer, Betreuer, Zuschauer und das ORG-Team auf dem Nieskyer Sportplatz am Gymnasium. Herzlich begrüßt, von ihren Riegenführern empfangen und hochmotiviert gingen nicht nur die Jedermann-Zehnkämpfer, Landesmeisterschafts-Teilnehmer, sondern auch die Werfer zum 52. Mehrkampfmeeting an den Start.
22 Werfer nutzen die Gelegenheit einen Werfer-Mehrkampf am Samstag auf dem Rosensportplatz, der ein reiner Werferplatz ist, zu bestreiten. Unter sehr warmen Bedingungen absolvierten die Athleten einen Werfer-Fünfkampf bzw. Werfer-Vierkampf. Leider mussten in diesem Jahr einige Meldungen abgelehnt werden, da in diesem Jahr aufgrund der hohen Teilnehmerzahlen beim Zehnkampf nur eine Werferriege möglich war.
Auch im Jedermann-Zehnkampf wurde bereits im Juli ein Meldestopp verhängt, da die Kapazitätsgrenze da bereits drohte. 147 Teilnehmer finishten letztendlich. Während einige noch recht frisch und leichtfüßig am Sonntag die abschließenden 800m, 1000m oder 1500m als letzte Disziplin unter ihre Füße nahmen, quälten und kämpften sich andere bei mittlerweile recht heißen Temperarturen um die 30°C bis zum Ende durch diese letzte Disziplin. Gerade in der „Alt-Herren-Riege“ (M60-M85) mussten einige der älteren Teilnehmer dem Wetter und ihrem eigenen Körper Tribut zollen und vorzeitig die 1500m abbrechen. Zu Recht können sich alle Finisher danach als „Könige der Athleten feiern lassen.
Zwei neue und zwei knapp verpasste Meetingrekorde sind das Resultat des Wettkampfwochenendes. Eine der jüngsten Teilnehmerinnen – Frida Storp von der TSG KW Boxberg/Weißwasser - verbesserte den alten Rekord aus dem Jahr 2022 um 267 Punkte auf jetzt glatte 2000 Punkte in der W7.
Im Gegensatz dazu stellte der älteste Teilnehmer, Prof. Dr. Siegfried von Känel, der erstmals in der M85 an den Start – wohlgemerkt im Zehnkampf – ging, einen neuen Meetingrekord auf, denn er war überhaupt der erste M85-Athlet beim Nieskyer MKM, der zudem gefinisht hat. Seine erreichte Punktzahl stand am Ende mit 2703 Zählern im Protokoll, wobei er bei zwei von zehn Disziplinen keine Punkte erhielt, was sicher auch dem sehr warmen Wetter geschuldet war. Am Ende feierten seine Riegenteilnehmer ihn auch für seinen Mut, sich in dem Alter der Herausforderung Zehnkampf zu stellen. Er bedankte sich beim Nieskyer Org-Team für zehn absolvierte Zehnkämpfe in Niesky, die er bereits absolviert hatte.
Mit 65 Punkten verpasste Michael Thomas (M65) vom Sportclub Magdeburg einen neuen Meetingrekord. Seine 5904 gesammelten Punkte reichten am Ende nicht, um Manfred Klimsch’s Rekord aus dem Jahr 2006 aus Weißwasser zu brechen.
Noch knapper verfehlte Florian Ulrich vom 1. LAV Torgelow (MV) in der M11 den seit fast 20 Jahren bestehenden Rekord von Robert Scheffel aus Ostritz. Mit 4022 fehlten am Ende 22 „Pünktchen“, um mit der Punktleistung 4044 von Robert Scheffel gleichzuziehen.
Für die Offenen Landesmeisterschaften Masters im 10- und 7-Kampf meldeten 33 Athleten, wobei wiederum nur knapp zwei Drittel aus dem sächsischen Landesverband die Strapazen des Zwei-Tages-Wettkampfes auf sich nahmen. Besonders in den jüngeren Seniorenklassen waren einige Altersklassen gar nicht besetzt. Lediglich sechs Seniorinnen stellten sich der Herausforderung Siebenkampf. Trotz alledem lieferten sich die angereisten und gemeldeten LM-Teilnehmer spannende und faire Wettkämpfe, die sich gegenseitig Respekt und Anerkennung zollten.
Aufgrund der vorbildlichen Disziplin aller Starter während des gesamten Mehrkampfmeetings konnten die Siegerehrungen pünktlich am Sonntag begonnen werden. Als Repräsentant des Leichtathletik-Verbandes Sachsen e.V. war Jörg Fernbach erneut nach Niesky gereist, um die großartigen Leistungen der Senioren während der Siegerehrung der Landesmeisterschaft zu würdigen. Zudem überreichte Mario Renner als Vertreter des Leichtathletik-Kreisverbandes Oberlausitz-Neiße die Medaillen, Urkunden und Präsente des Vereins. Besonders er konnte die Leistungen der Athleten sehr gut einordnen, da er in den anderen Jahren als aktiver Athlet ebenfalls den Zehnkampf absolvierte.
Dass der LSV Niesky e.V. mit seinem Jedermann-Zehnkampf ein besonderes Sportevent mit familiärem Flair etabliert hat, zeigte sich in diesem Jahr auch wieder in den Anmeldezahlen, wobei mit 170 Zehnkämpfern das absolute Teilnehmerlimit erreicht wurde. Die Größe des Sportplatzes und Anzahl der Anlagen lassen aus logistischen Gründen leider nicht mehr zu.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz besonders bei allen Kampfrichtern, Riegenführern, Helfern, Sponsoren und Mitorganisatoren bedanken, insbesondere stellvertretend bei unserem Platzwart Hans-Joachim Zech, bei unserem Zeitmess-Chef Rainer Klupsch, bei unserem gesamten Versorgungsteam unter Leitung von Juliane Weiß, bei unserem Schatzmeister Hartmut Leppin, bei unserem Sponsorenbeauftragtem Manfred König, meiner „rechten und linken Hand“ – den Brüdern Sebastian und Matthias Schramm und Allen, die dazu beigetragen haben, dass es ein großartiges 52. Mehrkampfmeeting geworden ist.
Doreen Nitsche / Fotos Jörg Fernbach