Wertvoll wie ein Sachsendreier-3 x 14 Medaillen zur Master-HEM in Torun

Sieben spannende Leichtathletiktage in Torun

Unsere Sachsen mit jeweils 14 Gold-, Silber- und Bronzemedaillen bei der Hallen EM

Europas Senioren trafen sich erneut bei einer großen Meisterschaft in Polen im Sportkomplex Torun, und an die Veranstalter muss man ein großes Dankeschön für die Durchführung aussprechen. Dabei gab es bei der Medaillenwertung einen Zweikampf zwischen der zahlenmäßig großen polnischen Mannschaft und unserem Deutschen Team – Polen war mit 102 Goldmedaillen der Gewinner, die Deutsche Vertretung hatte am Ende 94 mal Gold, 90 Silber- und 77 Bronzemedaillen im Reisegepäck, wobei unsere Sachsen jeweils 14 Medaillen mit den drei verschieden Farben registrierten. Daran hatten besonders unsere Frauen einen großen Anteil, wobei man hier die neun Athletinnen der Sportfreunde Neukieritzsch 1921 besonders hervorheben muss. Gleich mit einem Paukenschlag sorgte Dr. Birgitt Burzlaff beim Weitsprung der W60 am ersten Tag, denn die 4,62 m waren neuer Europäischer Hallenrekord, aber Birgit sammelte weiter Medaillen: Silber über 60 m in 8,79 s, Silber über 60 m Hürden in 10,30 s und Silber mit der Deutschen 4 x 200 m Staffel in 2:05,82 min.! Auch ihre Sportfreundin Ines Mikoleiczik war bei der W60 erfolgreich: Gold beim Gewichtwurf mit 13,63 m, Silber beim Hammerwurf mit 30,17 m, Bronze mit der Kugel mit 9,10 m und dazu noch Rang vier beim Diskuswurf mit 23,32 m. Und auch bei den längeren Läufen waren die Neukieritzscher mit vorn, so gab es jeweils 5. Plätze über 3000 m bei der W55 für Grit Dorczok in 12:08,17 min. und bei der W65 für Ute Lauchstedt in14:17,45 min. und beim 8 km Crosslauf gab es für Beide bei der Teamwertung sogar Medaillen – bei der W55 Bronze und bei der W65 Silber: Also viele Glückwünsche nach Neukieritzsch!

Bei solchen großen Meisterschaften ist immer die Familie Herrmann von Vorwärts Frankenberg mit am Start. Diesmal war Sohn Matti bei der M40 viel beschäftigt, denn beim Fünfkampf zeigte er seine Vielseitigkeit: 60 m Hürden in 8,50 s – Sachsenbestleistung, Weitsprung 6,74 m, die seit 1953 bestehende Sachsenbestleistung überboten – insgesamt standen am Ende 3948 Punkte im Protokoll – Matti gewinnt mit fast 500 Punkten Vorsprung und hat damit eine neue Deutsche Bestleistung aufgestellt. Außerdem gewinnt Matti die 60 m Hürden in 8,53 s, wird Zweiter beim Stabhochsprung mit 4,25 m und holt mit der Deutschen 4 x 200 m Staffel noch Silber! Auch Mutter Petra war erfolgreich, obwohl sie diesmal noch in der W60 antreten musste. Petra gewann den Dreisprung mit 9,98 m wurde Zweite beim Stabhochsprung mit 2,60 m und mit der Deutschen 4 x 200 m Staffel und beim Weitsprung gab es Bronze mit 4,38 m. Tochter Bianka wurde bei der W40 Zweite beim Stabhochsprung mit 3,20 m und Vater Lutz erhielt Bronze für 3,25 m beim Stabhochsprung der M60. Doch es gab in den Reihen der Sachsen weitere Vielstarter: So bei der W45 Daniela Kliche (LG Neiße), die mit 1,40 m beim Hochsprung und mit der 4 x 200-m-Staffel Gold holte, oder ihre Vereinskameradin Sigrid Böse, die bei der W65 vier Medaillen mit nach Hause brachte: jeweils Bronze beim Hoch - und Weitsprung, sowie Silber über 60 m Hürden und mit der Deutschen 4 x 200 m Staffel. Die LG Vogtland ist schon viele Jahre für ihre Erfolge beim Gehen bekannt. Auch in Torun sorgte da Brit Schröter für dreifaches Gold bei der W45: Siegerin beim 3000 m Gehen in 14:47,33 min. und beim 5-km-Gehen in 26:18 min., sowie in der Teamwertung in 1:26:16 h. Ihr Mann Uwe war bei der M60 beim 5-km-Gehen nach 26:08 min. auf dem Bronzeplatz und in der Teamwertung belegte er mit Stefan Werner Platz eins. Auch Heike Martin (LAC) war bei der W50 beim Sprint mehrmals im Einsatz: Über 60 m gewann sie Silber in 8,23 s, das Finale über 200 m beendete sie als Vierte in 27,70 s und mit der 4x200 m Staffel der W45 gab es dann doch Gold für Heike. Eine unserer jüngsten Starterinnen, Nadine Möller-Käppler vom DSC, hatte in der W35 vierte Plätze über 400 m, 200 m und im Fünfkampf registriert, aber mit der Deutschen 4 x 200 m Staffel gab es dann doch eine Medaille – Rang drei. Auch ihre Vereinskameradin Ulrike Gründel-Michel war bei der W50 beim Fünfkampf erfolgreich – Rang drei mit 3628 Punkten. Außerdem war Ulrike beim Hochsprung 4. mit 1,40 m. Auch unsere älteren Starter seien besonders erwähnt: Zwei Werferinnen, die schon bei vielen internationalen Meisterschaften am Start waren, zeigten auch in Torun ihre Stärke: Bei der W65 Dr. Uta Teuber (TSG Markkleeberg) die mit der Kugel mit 11,37 m erneut die Beste war und mit dieser Weite im dritten Versuch eine neue sächsische Bestweite aufstellte, Brigitte Bonadt (SSV Heidenau) feierte bei der W70 einen Doppelsieg – sie gewinnt beim Kugelstoß mit 10,11 m und beim Diskuswurf mit 23,44 m. Unser absolut ältester Starter war bei der M85 Horst Witschaß (Jahrgang 1939 !) vom 1.SV Hoyerswerda, der bei vier Disziplinen gemeldet hatte. Dabei belegte Horst beim Speerwurf und beim Hammerwurf jeweils Platz drei und beim Gewichtwurf und mit dem Diskus wurde er Vierter. Horst hat da in Hoyerswerda mit Alexander Sommer ein Vorbild, denn bei der M45 belegte er beim Diskuswurf mit 37,65 m den Bronzeplatz. Unseren Torun-Teilnehmern herzliche Glückwünsche, ihr habt gezeigt das die Seniorenleichtathletik in Sachsen gut aufgestellt ist! Alle Ergebnisse unter: www.leichtathletik.de

Peter Strauß

Fotos (privat): Matti Herrmann, Sigrid Böse, Daniela Kliche, Alexander Sommer, Dr. Uta Teuber